Poetry

Eine Auswahl meiner Gedichte waren auf FIXPOETRY.COM bis 2020 veröffentlicht. Leider musste der Online Verlag seine Webseite aufgrund von Kostengründen durch und nach der Corona Krise einstellen. https://www.fixpoetry.com/autoren/literatur/feuilleton/sina-seiler

Aktuell plane ich zusammen mit dem Klak Verlag Berlin eine Buch Ausgabe meiner Gedichte.

Auswahl bereits veröffentlichter Gedichte:

Elefant (2012)

Wut

blaugefärbte

fast dunkelrot

Du, die Liebe

kommst mir nah

Ich, ein Elefant

dickhäutig und dünnhäutig zugleich

in der Savanne taumelnd

das Meer suchend

Die Liebe

kommt grinsend daher

komm mit, sagt sie

nimmt mich an der Hand

und vertreibt meine Gespenster

veröffentlicht Literaturtage Karlsruhe 2013, Fixpoetry 2018 -2020

Im Winter (2012)

Eiswürfel, die klirren,

eine Decke reicht nicht für uns zwei

Der Kaffee schmeckt bittersüß

klebt an meinem Gaumen 

der Zigarettenrauch malt Figuren

in die kalte Luft deines Atems 

Auf meiner Zunge

schmelzen Gedanken

In meinem Herz

fängt die Reise schon an

Du, unnahbar und zugewandt zugleich

zwei Schritte vor,

drei zurück

In eine Decke eingehüllt

das Fieber

es geht mir durch jede Zelle

Und kommt immer wieder

veröffentlicht auf Fixpoetry.com 2018 – 2020, featured als „Text des Tages“ 2018

Purzelbäume (2006)

Grenzenlose Bodenhaftung im Flug

auf den Asphalt

der bricht,

mich in die Tiefe rauschen lässt

deiner Nähe.

das Ich verschwindet

in den grasgrünen Blumen meiner Distanz

um mich und Dich zu fühlen 

der ich nicht mehr bin

im hellblauen Himmel Deiner Wolken 

Sonnenstrahlen, die mich Erde riechen lassen 

Purzelbäume auf meiner Haut 

Großstadtlärm (2012)

Ich brauch ihn

den Lärm 

der Großstadt

die Hektik,

hin und her rennen

um nicht zu fühlen,

den Schmerz,

der manchmal in mir wohnt.

ich brauch es:

das Surren

das Laute

das Geräusch

um nicht

die Stille zu fühlen,

das Leere,

das manchmal in mir wohnt.

Und dann renn ich weg.

In die Stille.

Die Musik der Pappel.

dem Grün

und höre zu,

meiner Seele

was sie so sagt:

In mir wohnt ein Haus

mit bunten Zimmern

ein Korridor voller Sonne

in der Mitte ein Sofa voller Punkte auf Blau.

ein Garten

unendlich

voll zirpender Grillen

Wattebäusche auf Bäumen,

die nach Zuckerwatte schmecken

und mich riechen

eine Küche

in Pink mit gelbem Tisch

mein Mann, trinkt Espresso

und sagt: 

danach, ich werde Dich lieben.

Die Leere.

sie füllt sich.

Musik.

Es sind die Grillen,

die zirpen.

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